Samstag, 1. August 2020

Von Ziegenrück nach Hohenwarte

Tags zuvor hatten wir schon gesehen, dass es mit dem Einsetzen direkt vor dem Hotel am Schlossberg schwierig wird - zu flach. Wenig entfernt war ein Bootsverleih und der Typ sagte dann, dass 200 m entfernt eine Einsatzstelle wäre, wo es definitiv tief genug ist. Ok, es war fast ein Kilometer, aber das war in Ordnung.
Die ersten ca. 6 km auf dem Fluss waren - abgesehen von Anglern mit Ihren Zelten, die sich locker alle 500 m am Ufer niedergelassen hatten und einer ganzen Menge Paddler - Natur pur. Auch wenn die Berge nicht ganz so hoch waren, wie tags zuvor. Und wenn man genau hinschaute, sah man sehr viele tote Nadelbäume. Borkenkäfer wie im Harz?



Kurz bevor die von rechts kommende Wisenta in die Saale mündet gab es den ersten Stop auf einem Zeltplatz. Ein großes Radler hatte hier 0,5 l und um die Sache abzukürzen bestellte ich gleich drei davon. Weiter ging’s und ich erkannte die Fähre, mit der ich vor 2 Jahren auf der Radtour übersetzte. Noch einmal 7 km und es wurde Zeit für einen erfrischenden Badestopp. Inzwischen wechseln sich Campingplätze links und rechts ab und bei über 30 Grad sind die dazugehörigen Strände gut besucht. Viele Motorboote, Wasserski und große Passagierschiffe sorgen für ordentlich Krach.
Wir machen noch einen weiteren Stopp für 2 Radler und einen Kuchen im „Saalestrand“ und dann müssen wir los.



Das Auto steht in Ziegenrück und da muss ich irgendwie hin. Einzige Möglichkeit ist ein Bus - DER letzte Bus, der von der Hohenwarte Sperrmauer um 16:19 anfährt. Noch eine Ehrenrunde vor der Mauer und dann wollen wir beim Bootsverleih aussetzen. Es ist noch eine gute halbe Stunde Zeit und die Bushaltestelle ist nur 200m entfernt. Entspannt. Denkste!
Die lassen uns nicht raus! „Fremdboote anlegen verboten“!
Wir beginnen eine kurze Diskussion und dann verweist uns eine Dame auf einen Bootsanlegeplatz - etwa 1 km südlich. Somit war es mit der Entspannung vorbei. Wir finden den Anlegeplatz nicht, sehen aber badende Leute und ich steige aus und jogge zur Bushaltestelle. Gerade noch pünktlich. Wenig später kommt ein leerer „Wanderbus“ für 17 Personen und fährt mich dann doch entspannt nach Ziegenrück.



Dann noch das Boot wieder abholen und um 19:30 sind wir bereit zum Abendessen.
Versuch: Hotel am Schlossberg. Wir sitzen und bekommen die Info: trinken ja, essen nur für Hotelgäste.
Versuch: Pension Heinke. Geschlossene Veranstaltung.
Versuch: Fernmühle. Alles voll und man will uns abwimmeln.
Wir setzen uns dann doch zu einem einsamen Herrn, der - wie wir später erfahren - schon seit 15 Jahren hier her kommt, Biker und Angler ist und aus Niedersachsen kommt. Wir haben noch ein sehr angeregtes Gespräch und finden etwas Verbindendes: er war auch schon in unserem Zimmer im Thüringer Hof.



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